Unsere Top 5 Tipps für die MTB Sattel Auswahl

Ein Mountainbike (MTB) ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – es ist der Schlüssel für Abenteuer und Freiheit. Um das Beste aus Deinen Fahrten herauszuholen, ist die richtige Ausrüstung unerlässlich, und dabei spielt der (MTB) Sattel eine zentrale Rolle. Denn dieser ist ausschlagebend für den Komfort und die Leistung auf dem Bike. 

Ein passender Fahrradsattel kann den Unterschied zwischen einer genussvollen Fahrt und unangenehmen Schmerzen machen. In diesem Artikel teilen wir unsere Top 5 Tipps für die Auswahl des perfekten MTB Sattels und erklären, warum der richtige Sattel so wichtig für Dein Fahrerlebnis ist.

MTB Sattel bei Sport Bittl

1. Sattelbreite und Sitzknochenabstand

Die Wahl des richtigen Sattels hängt maßgeblich von der Breite des Sattels und dem Abstand der Sitzknochen ab. Die Sitzknochen, auch Sitzbeinhöcker genannt, sind die beiden knöchernen Punkte im Becken, die den größten Druck beim Sitzen auf dem Sattel aufnehmen. Um optimalen Komfort und Unterstützung zu gewährleisten, sollte die Sattelbreite so gewählt werden, dass die Sitzknochen vollständig aufliegen und gestützt werden.

Um die ideale Sattelbreite zu bestimmen, muss eine Messung des Sitzknochenabstands vorgenommen werden. In unserer Filiale in München-Allach können wir schnell und genau den Abstand Deiner Sitzknochen digital ermitteln, einfach Platz nehmen und das Gerät zeigt einen exakten Wert an.

Benötigte Materialien

  • Wellpappe
  • Stift
  • Maßband oder Lineal
Messgeraet für Sitzknochenabstand

So ermittelst Du Deinen Sitzknochenabstand

Schritt-für-Schritt - so gehts: 

  • Suche Dir einen festen, geraden Untergrund (z.B. Treppenstufe, Stuhl, Tische o.ä.)
  • Platziere die Wellpappe auf den Untergrund und setze Dich darauf
  • Achtung: Sitze aufrecht, Deine Beine leicht erhöht im rechten Winkel
  • Optional: Ziehe seitlich an der Sitzfläche, um noch mehr Druck auf die Sitzknochen zu bekommen
  • Bleibe 30 Sekunden in dieser Haltung
  • Stehe nach vorne weg auf
  • Kreise den Abdruck ein, markiere den tiefsten Punkt mit einem Kreuz
  • Messe den Abstand zwischen den beiden Kreuzen
  • Dieser Abstand ist Dein Sitzknochenabstand

Unser Profi-Tipp: Führe die Messung 2-3 Mal durch und nehme den Mittelwert aus den Messungen. Dies führt zu einem genaueren Ergebnis. 

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2. Polsterung und Materialien

Die Wahl des Materials für den Fahrradsattel spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf Flexibilität und Komfort. Folgende Faktoren sind hierbei zu beachten:

  1. Das Schale 
  2. Die Polsterung
  3. Das Obermaterial

1. Weiche oder harte Schale?

Ob Plastik, Verbundwerkstoff, Nylon, Magnesium oder Kohlenstoff – jedes Material hat seine spezifischen Eigenschaften.

Eine weiche, flexible und gut gepolsterte Nylonschale bietet optimalen Komfort für lange Ausfahrten, indem sie sich den Bewegungen des Fahrers anpasst und Druckstellen reduziert.

Im Gegensatz dazu ist eine starre und flache Karbonschale ideal für ambitionierte Sportler:innen. Dieses Material verformt sich nicht, wodurch die Tretkraft besser übertragen wird und eine höhere Leistung auf kurzen und mittleren Strecken garantiert ist.

Schwarzer Fahrradsattel von oben

2. Die Polsterung: Ist weniger mehr?

Je weicher desto besser? Nicht, wenn es um Fahrradsattel geht. So sitzt Du z.B. besser, wenn sich weiches auf hartem Material verformt, als wenn zwei weiche Materialien aufeinandertreffen. D.h. sobald Du eine Hose mit Polterung trägst, kannst Du Dir die Polsterung im Sattel sparen. 

Beim Mountainbiken hingegen kann zusätzliche Polsterung sehr nützlich sein – vor allem an der Nase oder an den Seiten des Sattels. Neben herkömmlichen Gel- und PU-Polstern kommen immer häufiger Hightech-Materialien wie das von BASF entwickelte „Infinergy“ zum Einsatz.

3. Das richtige Obermaterial

Die Wahl des richtigen Obermaterials hängt von Deinen individuellen Anforderungen und Vorlieben ab. Bei technischen Trails und rauen Bedingungen sind widerstandsfähige Materialien wie Kevlar und Kunstleder besonders empfehlenswert, während Leder und Microfaser für zusätzlichen Komfort auf längeren Fahrten sorgen können.

3. Sattelform und -design

Form & Profil:

Mountainbike-Sattel zeichnen sich durch eine längere, ausgeprägtere Sattelnase aus. Ein langer Sattel unterstützt Dich im steilen Uphill dabei, das Gewicht auf das Vorderrad zu bringen. Das verhindert ein Steigen des Vorderrades. Zudem ist bei vielen MTB-Satteln das Heck sowie die Nase angehoben, um den Fahrer:innen bei steilen Anstiegen und schnellen Abfahrten besser zu stützen.

Ergonomisches Design:

Viele MTB-Sattel sind ergonomisch gestaltet, um Druckstellen zu vermeiden und den Komfort bei langen Fahrten zu erhöhen. Dies umfasst oft Aussparungen oder Vertiefungen in der Mitte des Sattels, um den Druck auf empfindliche Bereiche zu reduzieren.

MTB Sattel bei Sport Bittl

4. Einstellmöglichkeiten und Anpassung

Für Deinen MTB-Sattel stehen verschiedene Einstellmöglichkeiten und Anpassungen zur Verfügung, um Komfort, Effizienz und Sicherheit zu optimieren. Nachstehend die Wichtigsten:

  • Höhe des Sattels (Sattelstütze):  
    • Die Höhe des Sattels beeinflusst direkt Deine Pedaliereffizienz und Komfort. Eine falsche Höhe kann zu Knieschmerzen oder Leistungseinbußen führen.
    • Einstellung: Stelle die Sattelhöhe so ein, dass Dein Bein fast vollständig gestreckt ist. So geht es ganz easy: Setze Dich auf den Sattel und teste, ob Du mit der Ferse noch gerade so auf das Pedal kommst. Wenn das der Fall ist, hast Du alles richtig gemacht, ansonsten etwas nachjustieren.
  • Sattelneigung:
    • Die Neigung des Sattels kann den Komfort und die Druckverteilung beeinflussen. Ein falscher Neigungswinkel kann zu Beschwerden im Schritt oder zu einem unangenehmen Fahrgefühl führen.
    • Einstellung: Stelle die Neigung so ein, dass Du bequem auf dem Sattel sitzt, ohne nach vorne oder hinten zu rutschen.
  • Sattelposition:
    • Die Position des Sattels auf der Sattelstütze beeinflusst Deine Sitzposition und den Schwerpunkt auf dem Fahrrad.
    • Einstellung: Stelle die Sattelposition so ein, dass Dein Körpergewicht gleichmäßig auf den Pedalen verteilt ist und Du eine stabile und komfortable Position einnehmen kannst. Dies kann auch die Balance und Kontrolle auf technischen Trails verbessern.
  • Federung:
    • Falls Du eine Federsattelstütze hast, kannst Du die Federvorspannung anpassen, um die Dämpfung an Dein Gewicht und Deine Präferenzen anzupassen.
    • Anpassung: Verwende die Einstellmöglichkeiten der Federsattelstütze gemäß den Anweisungen des Herstellers, um eine optimale Federung und Komfort zu erreichen.

5. Spezielle Anforderungen für Männer und Frauen

Männer und Frauen haben unterschiedliche anatomische Strukturen und Bedürfnisse. Ein Sattel, der diese Unterschiede berücksichtigt, kann den Komfort und die Leistung erheblich verbessern. 

Bei der Auswahl eines MTB-Sattels gibt es spezifische Anforderungen und Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die berücksichtigt werden sollten. Nachstehend paar Faktoren, die einen guten Damen-bzw. Herren MTB Sattel ausmachen:

Damen Herren
Breiter, nach vorne auslaufender Entlastungskanal Aussparungen oder Entlastungskanäle für Genitalbereich
Weichere, flexible Polsterung Meist weniger gepolstert für mehr Kontrolle
Eher breitere, kürzere Sattel Gleichmäßige Druckverteilung

Das Wichtigste für Entlastung und Komfort bleibt weiterhin: Sitzknochenabstand ausmessen!

Damen-Sattel Herren-Sattel

6. Fazit

Die Wahl des richtigen MTB-Sattels ist entscheidend für Komfort und Leistung. Es beginnt mit der Bestimmung der idealen Sattelbreite basierend auf dem Abstand der Sitzknochen, um optimale Unterstützung zu gewährleisten. Die Polsterung und Materialien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Während flexible Nylonschalen und strategisch platzierte Polsterungen Komfort auf langen Fahrten bieten, sind starre Karbonschalen ideal für sportliche Fahrten, da sie die Tretkraft effizient übertragen.

Das Obermaterial sollte robust und widerstandsfähig sein, insbesondere für technische Trails. Die Form und das Design des Sattels, mit angehobener Nase und Heck, unterstützen Biker:innen bei steilen Anstiegen und schnellen Abfahrten.

Zusammengefasst: Die sorgfältige Anpassung des Sattels an die individuellen Bedürfnisse, einschließlich Sitzknochenabstand und spezifischer Anforderungen, ist der Schlüssel zu einem komfortablen und leistungsfähigen MTB-Erlebnis.


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